Die Brachsmen

Merkmale:

Mittlere Grösse: 25- 45 cm; Fische von 50cm und mehr sind schon selten.

Kapital:   Brachsmen über 10 Pfund kann man getrost als kapital bezeichnen.

Wo und Wann:

Wohl der häufigste Friedfisch. In fast allen stehenden Gewässern und der ruhigen Regionen der Flüsse ist der Brachsmen zu Hause. Er bildet Grosse Schwärme und lebt vorwiegend am Grund, den sie mit ihren Vorstülpbahren Rüsselmaul absuchen und durchsieben. Verrät sich aber gelegentlich durch Rollen an der Oberfläche. In Fliessgewässer haften sich die Brachsmen lieber in den ruhigeren Buchten auf als in der Hauptströmung. Die grossen Brachsmen der Seen bevorzugen das tiefe Wasser und kommen nur zum Laichen (Mai-Juni) in Ufernähe. Die Futtersuche vollzieht sich entlang bestimmter Routen, die man finden muss, will man in grossen Gewässern eine Chance auf Kapitale haben.

Wie und Womit:

So verbreitet der Brachsmen ist, so vielfältig sind die Methoden und Köder, mit denen man ihn fängt. Standartköder der meisten Brachsmen -Angler ist die Made, bzw. ein Madenbündel. Auch verpuppte Maden fangen. Weissbrot als Teig oder Flocke haftet schlechter am Haken, lockt aber auch grössere Fische, was auch für Mistwürmer und Kartoffelstückchen gilt. Mit Mais ist man ebenso erfolgreich wie mit Erbsen oder Nudeln- vorrausgesetzt man hat das Anfüttern nicht vergessen. Bei keinem Fisch ist Anfüttern so wichtig wie beim Brachsmen, denn um einen Schwarm anzulocken und am Platz zu haften, bedarf es mehr als nur eine Handvoll Maiskörner. Brachsmen mögen es gerne süss: Wenn das Futter (Panier- und Biskuitmehl, evtl. Haferflocken) nach Vanille, Karamell oder Lebkuchen) duftet, werden sie besonders hungrig. Reichlich Maden oder Würmchen im Futter steigern die Fressgier. Beim Anbieten der Köder haben wir die freie Auswahl: mit feststehender Zapfen an der langen Rute, mit Bodenblei und/oder Futterkorb an der mittelschweren Rute. Beim Grundangeln hängt der Erfolg wesentlich vorn Bissanzeiger ab. Das kann ein Winkelpicker sein, also eine kurze Steckrute mit integriertem feinen Spitzenteil. Oder eine längere Rute mit aufgeschraubter Biberspitze (für Fliessgewässer) bzw. Schwingspitze für stehende Gewässer. Bei allen Methoden wird die Rute fest auf zwei Rutenhalter abgelegt und beim geringsten Zupfer an der Spitze angeschlagen. Beim Zapfenangeln angeln wir - anders als mit Grundblei- nicht automatisch am Grund. Also muss man ausloten und darauf achten, dass der Köder den Boden berührt oder sogar aufliegt. Brachsmen heben den Köder beim Anbiss hoch und damit meist das untere Blei an. Die Folge: Die Zapfenantenne wächst aus dem Wasser und legt sich flach, ehe sie im besten Fall zügig abtaucht. Erfahrene Angler erkennen schon an diesem Hebebiss den Brachsmen. Typisch sind auch die Stösse und Rucke im Drill. Die meisten Brachsmen streben zum Grund, ergeben sich dann aber schnell und lassen sich wie einen nassen Waschlappen widerstandslos landen. Nur kapitale Stücke nutzen den Wiederstand ihrer breiten Flanken, stellen sich quer zur Strömung und strapazieren unser leichtes Gerät. Allgemein sind Schnüre zwischen 0.14 und 0.20 mm zum Brachsmenangeln ausreichend.